#10 | Irène Kummer – Im Gespräch mit einer Pionierin der Frauenbewegung

Shownotes

Diese Episode mit Irène Kummer ist letztes Jahr im Rahmen eines Forschungsprojektes zu Frauenwissen entstanden. Irène Kummer ist habilitierte Literaturwissenschaftlerin und emeritierte Privatdozentin der ETH Zürich, Psychotherapeutin und Autorin zahlreicher Bücher. Vor allem aber ist sie eine grosse Pionierin der Frauenbewegung. Sie hat sich ihr Leben lang intensiv mit Frauenthemen und Frauengeschichte befasst und kann heute als 78-jährige auf einen enormen Erfahrungsschatz zurückgreifen. Voller Lebendigkeit gibt Irène Kummer in diesem Gespräch Einblick in ihren persönlichen Weg als Frau und davon ausgehend in die Frauengeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts. Sie erzählt von ihren Grossmüttern und zeigt auf, wie die Erfahrungen unserer Grossmütter das Frausein von heute immer noch prägen. Ausserdem spricht sie über die Notwendigkeit im Diskurs zur Frauenemanzipation die Männergeschichte und die Emanzipation des Mannes miteinzubeziehen, damit die Befreiung der Frau aus ihrer gesellschaftlichen Rolle und den damit verbundenen Prägungen wahrhaftig geschehen kann. Und damit verbunden natürlich auch die Befreiung des Mannes. Irène Kummers Werk ist hoch aktuell. So liesst sich ihr 1989 erschienenes Buch «Wendezeiten im Leben der Frau» auch heute noch wie ein gewaltiger und hochdifferenzierter Weckruf. Schon damals hat Irène Kummer erkannt, wie wichtig die leibliche Dimension des Frauseins für die Emanzipation der Frau ist - ein Aspekt, der bis heute in der Frauenbewegung oft vernachlässigt bleibt. Auch als Psychotherapeutin war Irène Kummer ihrer Zeit weit voraus. In den 1970er Jahren begegnete sie Stanley Kelemann, dem Begründer der formativen Psychologie, mit dem sie eine über 40 Jahre anhaltende Freundschaft verband. Irène Kummer machte es sich zur Aufgabe, die formative Psychologie im deutschsprachigen Raum zu verankern und im Rahmen ihres Ausbildungszentrums, «Zentrum für Form und Wandlung», weiterzuentwickeln. Im zweiten Teil des Gesprächs erzählt Irène von ihrer ersten Begegnung mit Stanley Keleman und wie diese Begegnung ihr Leben und ihre Arbeit seither prägen.

Dieser Episode folgt in zwei Wochen ein weiteres Gespräch mit Irène. In diesem zweiten Gespräch vertieft Irène ihre Gedanken zur Formativen Psychologie und geht im weiteren auf spezifische Frauenthemen ein, insbesondere auf Schwangerschaft und Geburt.

Mehr Informationen zur Arbeit von Irène Kummer findest du unter: http://www.irenekummer.ch/

Einige Bücher von Irène Kummer sind vergriffen. Sie können direkt über Timna bezogen werden. Schreibe bei Interesse einfach eine Mail an: timna@timnatal.ch

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